Herzfrequenz Vol. 3: Kilian & Nico

Der 3. Band der Herzfrequenz-Reihe entstand von Mai bis Oktober 2017 (mit einer längeren Sommerpause dazwischen). Kilian, der schon ab Band 1 sehr laut war, wollte unbedingt noch sein eigenes Happy End haben *lach. Allerdings war der Weg dahin für ihn ganz schön holprig. In Band 1 & 2 kann man nachlesen, wie Kilian sich selbst immer mal wieder ins Aus geschossen hat.

 

Leseprobe: Hier ist ein Textausschnitt aus Kilians Sicht:

 

»Und nun?« Nico kaut am letzten Happen seines Brötchens. Ihn zu beobachten, wie er genüsslich das süße Zeug verdrückte, war reine Wonne für mich. Hat meine widersprüchlichen Gefühle für ihn weiter angefacht und mir selbst das Essen erschwert. Ein kleines bisschen Nutella klebt in seinem Mundwinkel. Ohne lange zu fackeln, beuge ich mich zu ihm, greife in seinen Nacken und küsse ihn genau an der Stelle. Zucke gleich darauf ob dieser zärtlichen Geste zurück.

Mit großen Augen starrt er mich an. »Was wird denn das?«

»Du hattest da noch was«, erkläre ich mit einem Frosch im Hals.

»Aha. Bist du jetzt auf ’nem Schmusetrip oder was?« Er schiebt den Teller weg und sieht mich überrumpelt an, auf einmal grinst er. »Oder heißt das, wir sehen jetzt weiter?«

Sein kleiner Satz löst die Anspannung in mir und ich lache auf. »Du kannst echt an nichts anderes denken … hast du eigentlich noch andere Hobbies?«

Beleidigt presst er die Lippen zusammen. »Schon, aber, ich dachte …«

»Wenn du willst, können wir in mein Spielzimmer gehen.«

»Spielzimmer?« Mit einem Mal wird er hellhörig und kreidebleich um die Nase. »Ich wusste gar nicht, dass du … also ich meine …« Er atmet tief durch und strafft seine Schultern. »Eigentlich steh ich nicht so auf Sadomaso.«

Mit aller Gewalt verbeiße ich mir mein Lachen. Daran denkt er also? »Nicht? Das ist schade«, foppe ich ihn.

»Bist du einer von diesen Typen?«

»Von welchen Typen?« Ich stelle mich absichtlich dumm. Genieße seine Verlegenheit viel zu sehr, um ihn sofort zu erlösen.

»So einer, der andere gern dominiert? Und schlägt?« Er rutscht nervös auf dem Hocker hin und her. »Eigentlich dachte ich … also, als ich das erste Mal mit dir geschlafen hab, meintest du, dass du Gewalt verabscheust.«

Noch lasse ich ihn ein wenig zappeln. »Wenn du willst, zeige ich dir mein Zimmer und du kannst dir ein Bild davon machen, was ich gern mag.«

»Ich weiß nicht. Vielleicht sollte ich doch besser nach Hause gehen.«

»Auf einmal?« Ich werfe einen Blick aus dem Fenster. »Nur zu. Es ist zwar immer noch total kalt und vereist da draußen und dein Vater erwartet dich sicherlich mit einer Standpauke, aber wenn du unbedingt heim willst …«

Nico kneift die Augen zusammen.

»Weißt du was? Ich zeige dir mein Zimmer und wenn es dir nicht gefällt, dann fahre ich dich sogar nach Hause.«

»Versprochen?«

Ich nicke und greife nach seiner Hand. »Na komm.«

Widerwillig folgt er mir in den Flur. Ich stoße besagte Tür auf und mache eine einladende Geste. »Et voilà, mein Spielzimmer.«

Nicos Augen weiten sich, als sein Blick auf den Billardtisch fällt, im nächsten Moment knufft er mich in die Seite. »Du Arsch! Für einen Moment dachte ich echt, dass du …«

»Dass ich dich gern verhauen würde?« Ich grinse ihn an. »Nee, da stehe ich auch nicht drauf, wobei …«

Auf mein Necken geht er allerdings gar nicht mehr ein.

Staunend tritt Nico ins Zimmer, kommt vor der großen Leinwand zum Stehen und betrachtet die vielen DVD-Cover im Regal. »Wow!«

»Auf meiner Festplatte habe ich noch hunderte Blockbuster gespeichert«, offenbare ich ihm. »Spielkonsolen, Billard, Dart … ist etwas dabei, was dir Spaß macht?«

»Das klingt alles toll. Was machst du denn am liebsten?«

Ich zucke mit den Schultern. »Ich war seit Ewigkeiten nicht mehr hier drin. Finde kaum noch Zeit für all den Kram. Wenn du Bock hast, könnten wir ’ne Runde Pool spielen.«

»Okay, so oft hab ich das aber noch nicht gemacht.« Neugierig schaut er auf den Tisch. »Zeigst du’s mir?«

»Klar doch.« Ich fange an, das Spiel routiniert vorzubereiten, während mir Nico aufmerksam zusieht. »Die Spielregeln kennst du?«, frage ich ihn und drücke ihm einen Queue in die Hand.

»So ungefähr.«

»Na dann los. Probier mal dein Glück.«