Kurzinterview | Sein schönster Sommer


1. Was verbindest Du persönlich mit dem Sommer und was davon hat in Deine Geschichte Eingang gefunden?

 

Mit dem Sommer verbinde ich Leichtigkeit, Wärme, Freiheit, Sorglosigkeit und eine Riesenportion Glück und Endorphine. Ein schöner Sommer beinhaltet für mich warme, lange Sommernächte, heftige Sommergewitter, flirrendes Leben, abenteuerliche Urlaubsreisen etc. Dies alles hat im Großen und Ganzen in meiner Geschichte seinen Platz gefunden.

 

2. Wie entstand die Idee zu Deiner Geschichte und welche Schwierigkeiten ergaben sich (vielleicht) in der Umsetzung?

 

Als ich die Anthologie-Ausschreibung las, hatte ich sofort meine Sommer als Jugendliche in den 90ern im Kopf. Pre-Handy, Pre-Internet. Diese Zeit ist eigentlich gar nicht so weit weg und doch unvorstellbar heute. Ich bin am Land aufgewachsen, manchmal haben wir uns nächtelang als Clique draußen herumgetrieben, z.B. bei schlechten Konzerten, auf Bauernhöfen oder zelten an Bergseen. Verlieben und Kontakt halten war dank mangelnder Technik damals gar nicht immer einfach. Auch meine beiden Protagonisten müssen das in der Geschichte durchstehen. Der Sommer 1996 war einer meiner schönsten Sommer – deswegen habe ich dann diesen gewählt. Bsp.: Die erwähnte Interrailreise in der Geschichte war ein besonderes Highlight für mich.

Meine Schwierigkeit war wohl die ›Leichtigkeit‹ der Geschichte. Ich habe schon beim Schreiben gemerkt, dass kaum Tiefe im Text ist, was ja meist bei einer KG so ein kleines Kriterium ist – andererseits ist genau diese Leichte ja auch meine Interpretation von Sommer, deswegen habe ich die Geschichte letztendlich so gelassen.

 

P.S.: Nachtrag zu ›Sein schönster Sommer‹ – Auszug aus meinem Autorentag ›24 Days of Queer@venthologie‹ im Dezember 2018:

 

Als ich 13 Jahre jung war, habe ich meinen Mann kennengelernt. Lieben gelernt, habe ich ihn erst ein paar Jahre später. Mit 13 fand ich ihn, ehrlich gesagt, ziemlich blöde. Mit 17 fand ich ihn dafür ziemlich heiß. Die Anfänge unseres gemeinsamen Weges habe ich zum Amüsement meines Mannes tatsächlich in eine Gay Kurzgeschichte verpackt, die zudem noch meine allererste offizielle Veröffentlichung ist. Wer also gern wissen möchte, wie das Kennenlernen und unser erster Sommer verliefen, kann einen Blick in die Anthologie ›Sein schönster Sommer‹ werfen. In meiner Geschichte ›Wenn er tanzen will‹ erfahrt ihr, wie unser gemeinsamer Tanz begonnen hat.